In der Gestaltung öffentlicher Räume reflektieren sich die Werte, Normen und Machtstrukturen einer Gesellschaft. Wer entscheidet wie er definiert wird? Wer darf ihn nutzen? Und wer nicht? Insbesondere in Ballungsgebieten, in denen auf engem Raum viele unterschiedliche Interessen zusammenkommen, führt die Frage der Raumnutzung oft zu Konflikten, bei denen private und öffentliche Interessen aufeinanderprallen.
Das RE▢LAB Projekt möchte vermitteln und im Rahmen von künstlerischen Forschungslaboren (REsearch & LABoratory) eine offene Diskussion über urbane Räume führen. Unter der Leitung von hablarenarte (Madrid) und TAK Kadiköy (Istanbul) wird ein Austauschprogramm entstehen, bei dem spanische und türkische Kollektiven gemeinsam urbane Räume erforschen, erschließen, umdeuten und umgestalten.
RE▢LAB steht für energiegeladenen, gruppendynamischen Wissenstransfer, das Zusammenspiel von Analyse und Aktion, sowie die kritische Betrachtung Urbaner Entwicklungen.
Als wir unsere Zusammenarbeit begannen, war die genaue Schreibweise des Titels noch unklar. ReLab, Re-Lab, oder RE-LAB? Irgendwie sollten REsearch und LABoratory und durch dieses Zusammenspiel etwas neues entstehen. Um dies zu verdeutlichen, verband ich die beiden Wortteile durch einen Rechteckigen Leerraum, der entsteht, wenn man auf der Tastatur ein Zeichen eingibt, für das es (in dieser Schriftart) keine Entsprechung gibt: RE▢LAB
Diese Rechteck-Form habe ich auch bei der Logogestaltung ausgegriffen. Hinzu kam der Slogan: Urban Commoning – Städtisches Gemeinschaften, um den Bezug zum urbanen Raum zu verdeutlichen.
Als nächstes habe ich mich in Istanbul auf die Suche nach einem Motiv gemacht, welches die urbane Raumknappheit, den steigen Wandel und das Wachstum der Stadt transportiert. Fündig wurde ich im Viertel Yeldegirmeni, das sich in den letzten 10 Jahren von einem sozialen Brennpunkt in ein beliebtes Ausgeh-Viertel verwandelt hat. Auf dem Bild sieht man alte, organische Strukturen, Häuser mit moderner Bauweise, illegal ausgebaute Dachwohnungen den stetig fortschreitende Wohnraumerschließung. Bei der Kombination von Logo und Bild habe ich den Inhalt des Quadrats gespiegelt, um den ungewöhnlichen Blickwinkel des RE▢LAB Projekts zu verdeutlichen.
Des weiteren habe ich Poster und Grafiken gestaltet, um vor Ort auf Aktionen und Interventionen aufmerksam zu machen. Wir unterteilten den Arbeitsverlauf in die Abschnitte: RE▢CLAIM, RE▢THINK und RE▢DEFINE, verwendeten den Grundriss des Platzes als Fingerabdruck und wiesen jedem Ort eine Farbkombination zu.
Leider konnte ich beim weiteren Projektverlauf nicht mitwirken, da ich in der Zwischenzeit nach Deutschland zurückkehren musste.
Over the course of four months, Simon has visited TAK to learn about our participatory design approach, support our team, and improve his turkish skills. During this time, I experienced a highly motivated and empathic person, with deep interest for the people, and the culture around him. Being a valuable member of our team, Simon contributed to our projects and proved to have an eye for complex demands by continuously posing the right questions.