Die Zusammenarbeit mit Simone hat mir viel Freude gemacht, da es wieder einmal ein Projekt war, in dem meine Interessen und Qualifikationen aus Design und Sozialer Arbeit ganz wunderbar ineinandergegriffen haben. Außerdem hatte sie bereits ein paar eigene Skizzen im Gepäck, die uns im weiteren Prozess überaus hilfreich waren.

Simone ist Systemische Beraterin

Systemisch zu arbeiten bedeutet, dass man davon ausgeht, dass alle innerhalb eines Systems (z.B. einer Familie) miteinander in Verbindung stehen. Außerdem geht man davon aus, dass das System, ähnlich wie bei einem Mobilé in einer ausgewogenen Balance steht. Wenn sich nun innerhalb eines solchen Systems etwas verändert (wenn sich z.B. jemand anders verhält als gewöhnlich), gerät das gesamte System in Schwingung, wodurch sich auch alle anderen Personen neu positionieren müssen. Wenn alle eine neue Position gefunden haben, befindet sich das System erneut in Harmonie.

Simone hat sich mit ihrer systemischen Beratungspraxis auf problematische Mediennutzung spezialisiert. Problematisch bedeutet, dass jemand sagt: Ich finde das ist ein Problem. Beispielsweise können Kinder sagen, dass sie es problematisch finden, dass ihre Eltern immer am Handy hängen. In den meisten Fällen ist es aber eher so, dass Eltern die Mediennutzung ihrer Kinder problematisch finden und gemeinsam mit ihnen zu Simone kommen.

Durch ihre systemische Sichtweise kann Simone in einem solchen Fall ziemlich neutral bleiben, da sie davon ausgeht, dass das Symptom („problematische Mediennutzung“) und die Ursache nicht unbedingt bei der gleichen Person liegen. Oftmals liegt die Ursache im System. Und das, was von anderen als Problem wahrgenommen wird, ist in den Augen der Betroffenen viel mehr eine Lösungsstrategie. Beispielsweise kann exzessives Zocken von Onlinespielen ein Weg sein, um mit den Freunden in Kontakt zu bleiben, die man aufgrund eines Umzugs nicht mehr oft sehen kann. Oder eine Jugendliche möchte ihre Freunde nicht einladen, weil sie sich für die unaufgeräumte Wohnung schämt. Die Aufgabe von Simone ist dann, zwischen diesen unterschiedlichen Sichtweisen zu vermitteln und gemeinsam mit den beteiligten weniger „problematische“ Lösungen zu finden.

Gestaltung

Bevor Simone mich kontaktierte, hatte sie bereits mit einem anderen Designer zusammengearbeitet, von dem sie sich aber nicht verstanden fühlte. Grund hierfür war, dass in den dort entstandenen Entwürfen das Thema „Medien“ zu sehr im Vordergrund stand, während für Simone eher der systemische Gedanke und der zwischenmenschliche Austausch im Vordergrund stehen. Des weiteren sahen wir beide die Gefahr, dass Abbildungen, die auf Medien verweisen sollen (z.B. Tastatur oder Symbole populärer Apps) zeitnah überholt wirken könnten.

Aus all diesen Gründen entschieden wir uns auf der Meta-Ebene zu bleiben und ein abstraktes Logo zu gestalten. Da in Simones Augen Medien ein Teil des Lebens sind, wollten wir die beiden harmonisch miteinander verbinden. Bei der Kreisform dachten wir an Sprechblasen und Sphären, die sich überlappen und gegenseitig beeinflussen. Die verwendeten Schriftart sind kostenlos auf Google Fonts verfügbar.