Zu der Zeit, als das BANT MAG gegründet wurde, sah man nicht viel Illustration in türkischen Magazinen. Die HerausgeberInnen wollten dies ändern und schufen das MAG, um IllustratorInnen die Möglichkeit zu geben, sich und ihre Arbeit zu präsentieren.
Mittlerweile sind einige Jahre vergangen und der Markt hat sich verändert: Durch das Internet ist es einfacher geworden, die eigene Arbeit zu zeigen, dafür ist es aber schwieriger, für diese einen angemessenen Lohn zu bekommen.
Als Antwort auf diese äußeren Umstände sollte sich der Fokus des Magazins verändern. Mein Vorschlag zur Umgestaltung fokussiert sich also auf die Frage:
Wie kann sich das BANT MAG von einem Showroom zu einer Plattform entwickeln, welche der Leserschaft den Wert von Illustration verständlich macht?
Da man bekanntlich am besten aus eigenen Erfahrungen lernt, ist es mein Ansatz die Lesenden dazu zu bringen, selbst kreativ zu werden und ihnen so vor Augen zu führen, wie viel Arbeit hinter einer Illustration steckt. Das MAG soll sich also als anregende, kreative Plattform begreifen und dies inhaltlich und gestalterisch transportieren.
Unter dieser Maxime habe ich den Inhalt neu aufgebaut und um verschiedene aktivierende Kategorien erweitert, welche die Leserschaft zum Mitmachen animieren sollen. So gibt es zum Beispiel verschiedene kleine Zeichenübungen, die direkt im Heft ausgeführt werden können. Doch auch LeserInnen, die überzeugt sind, dass sie nicht zeichnen können, werden angesprochen. Unter dem Motto: „Man muss nicht gut zeichnen, um gut zu illustrieren!“ vermittelt das Magazin gezielt Alternativen zu figürlichen Illustrationstechniken und animiert die Lesenden zum Blindzeichnen oder Collagieren.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Möglichkeiten für Laien, ihre Arbeiten im BANT MAG zu veröffentlichen. Beispielsweise wird das Cover mithilfe von Miller Goodman’s „Shapemaker”-Spiel online entworfen und von der Leserschaft gewählt.
Jede Ausgabe bekommt durch die wechselnden Illustrationen einen eigenen Charakter. Es galt also ein Erscheinungsbild zu entwickeln, welches einerseits so flexibel ist, dass es mit verschiedensten Illustrationstechniken und -stilen funktioniert und gleichzeitig eigenständig genug ist, um die übergreifende Identität des BANT MAG’s zu transportieren.
Ich entschied mich für eine klare Trennung zwischen dem Magazin und den Illustrationen, die es abbildet. Um dies zu erreichen, verlieh ich dem BANT MAG ein technisches, stark typografisches Erscheinungsbild mit fünf definierten Farben und schwarzem Text. Ich gestaltete eine Schriftart auf Grundlage der geometrischen Cover-Illustrationen und arbeitete darüber hinaus ausschließlich mit Freefonts, um die Kosten gering zu halten.